Chronik

Geschichte der Schule

1807 ist in Oberhaag der erste Lehrer nachzuweisen. Er unterrichtete in Bauernhäusern. Vorher gingen die Oberhaager Kinder nach St. Johann und Eibiswald in die Schule. Das erste Schulhaus wurde 1852 gebaut, wobei die Schule zunächst einklassig war. Im Jahre 1908 errichtete man in der Nähe der Kirche ein neues, vierklassiges Schulhaus. Der Ortskern eines neuen, selbständigen Gemeinwesens begann sich auszubilden. Im Jahre 1969 wurde ein Zubau zur Volksschule errichtet, damit auch alle Oberstufenklassen untergebracht werden konnten. Im Jahre 1998 wurde dieser Zubau einer Generalsanierung unterzogen und am 11. Oktober 1998 feierlich eingeweiht. Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Kaiser Franz Josef Jubiläumsvolksschule im Jahr 2008 forschte der Hobbyhistoriker Johann Krasser im Landesarchiv, um nähere Informationen zur Geschichte   der Schule zu sammeln. Auch die Schulchronik dient seit 1943 als wichtige Informationsquelle.

 

Am 13. Februar 1908 wurde vom damaligen Ortsschulrat und den eingeschulten Gemeinden Kleinradl, Pongratzen, Wuggitz, Pitschgau und Bischofegg der Beschluss zum Bau eines neuen Schulhauses gefasst.

Nach der Bewilligung durch den Bezirksschulrat am 16. Mai und die Aufnahme eines Darlehens bei der Raiffeisen-Darlehenskassa war am 25. Oktober 1908 der Neubau der vierklassigen Volksschule  samt den nötigen Lehrerwohnungen und Nebenräumen fertig gestellt. Der Ortsschulrat setzte sich im Jahre 1908 aus folgenden Personen zusammen:

o Obmann: Johann Krasser

o Obmannstvtr.: Mathias Kollar

o Ausschussmitglied: Franz Krieger

o Schriftführer und Schulleiter: Karl Waldhans

Alle im Jahre 1908 errichteten Schulhäuser erhielten zum Anlass des 60-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers den Namen „Kaiser Franz Josef Jubiläumsvolksschule". In Österreich wurden sechs Schulen mit diesem Namen ausgezeichnet: Reichenau/Rax, Kleinlobming (Stmk.), Mauerbach (NÖ), Rainfeld/Gölsen (NÖ), Langenlebarn (NÖ) und unsere Volksschule.

In Kriegszeiten wurden die Schulhäuser vom Militär genutzt. Zum Schutz vor sich häufenden Partisanenübergriffen wurde deshalb auch unser Schulhaus zum Stützpunkt ausgebaut. In dieser Zeit bzw. bis zum Ende des Schuljahres 1944/45 wurde der Unterricht beim Gasthaus Haring - Schusterpeter in Bischofegg, beim Schmiedbauer in Udelsdorf und beim Haus Felber in Oberhaag erteilt. Als Lehrer für 336 Schüler sind Frisch und Bogner namentlich genannt. In der Nacht vom 15. auf den 16. November 1944 waren beim Angriff auf das Schulhaus rund 250 Mann beteiligt. Durch die Detonation von vier starken Sprengladungen stürzte die Stiege in das Vorhaus, die Eingangstür wurde herausgerissen.

Ab Oktober 1945 leitete Dir. Rudolf List die Schule. 1946 waren 373 Schüler. In 8 Klassen unterrichteten die Lehrer: Kölbl, Frisch, Neubauer, Moser, Schönwieser, Fischer, Worschitz, Zmugg, Zinggl, Weber u. Zimmermann. Es waren hauptsächlich Kinder von Bauern, Mägden und Knechten, die hier zur Schule gingen, die durchschnittliche Kinderzahl pro Familie betrug zehn Kinder.

Mit 11.11.1954 wurde sogar eine bäuerliche Berufsschule mit Ansuchen seitens der Gemeinde errichtet. Die Leitung übernahm ebenfalls VD Rudolf List. Die Schulzeit war von November bis Mitte April und unterrichtet wurde Dienstag und Freitag Nachmittag von 13.00 bis 18.00 Uhr.  Die Leiterin der Mädchen war Frau Friederike List. Unser Herr Pfarrer Geistl. Rat Josef Klobassa unterrichtete als Kaplan von St. Johann/S. den Gegenstand Religion. Forstwart Josef Loibner aus Kleinradl 16 brachte im Jahr 1965/66 den Schülern „Werkzeugrichten" bei. Unser bekannter Maler, Sagenbuchautor und Kollege Peter Stelzl unterrichtete 1968/69 Deutsch und Rechnen. Laut Schulchronik wurde im Jahre 1970 die bäuerliche Berufsschule aufgelöst.

1969 gab es die festliche Einweihung des Schulhauszubaues, der errichtet wurde, damit die Oberstufenklassen untergebracht werden konnten.

Ab 1973 führte im Parterre der Jubiläumsvolksschule Frau Friederike List ca. zehn Jahre den Erntekindergarten.

1974 wurde die Volksschuloberstufe aufgelöst, alle Oberstufenschüler mussten die Hauptschule besuchen. Seither finden die Volksschulklassen im neuen Trakt ihr Zuhause.

Ab dem Schuljahr 1978/79 wurden im alten Gebäude die „Allgemeine Sonderschule" untergebracht. Diese Schulform leitete Direktor Johann Funk 17 Jahre lang. Am 10. Juli 1995 wurde dieser Schultyp wieder aufgelöst.

Im Parterre der Kaiser Franz Josef Jubiläumsvolksschule befand sich danach eine Schneiderei, in der viele Frauen aus der Umgebung Arbeit fanden.

Im Sommer 1979 ging der langjährige Volksschuldirektor Rudolf List (seit 1945) in den  wohlverdienten Ruhestand. Als neuer Leiter übernahm Heinrich Legat am 6.1.1980 die Volksschule Oberhaag. Er startete im Schuljahr 1985/86 den Schulversuch „EDV in der Volksschule." Das war damals eine Pioniertat und für Volksschulen einzigartig in ganz Österreich.

Nach 10 Jahren übernahm mit 1. März 1990 die offizielle Leitung der Volksschule Frau OSR Maria Schuller.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Ideen der Schüler und Lehrer wurde der Schulhof neu gestaltet und mit der Sanierung des Volksschulgebäudes im Oktober 1998 eingeweiht.

Im Schuljahr 2000/01 wurde die Schule von Styria vitalis mit dem Prädikat „Gesunde Volksschule – eine Schule zum Wohlfühlen" ausgezeichnet. Weiters besitzen wir mit Stolz seit Oktober 2006 eine Freiluftklasse mit Kneippbecken, Naturlehrpfad und Fußparcours. Diese Anlage wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde unter Bgm. Haibl, dem Nachfolger Ernst Haring und dem Naturpark „Südsteirisches Weinland" am Loamtrattl errichtet, der in 5 Gehminuten von hier erreichbar ist.

Seit 2007 wird unsere Schule als Ganztagsschule mit getrennter Abfolge geführt. Die Schüler werden am Nachmittag über den Verein WIKI betreut und von Lehrern und Lehrerinnen beim Erledigen der Hausaufgaben unterstützt. Schulleiter von 2007 bis 2011 ist VDir. Wilhelm Nauschnegg. Danach folgt eine einjährige provisorische Mitbetreuung durch die Leutschacher Schulleiterin VDir. Claudia Pronegg.

2012- Zertifizierung zur „Naturparkschule“ im Naturpark Südsteirisches Weinland

Seit September 2012 leitet VDir. Elisabeth Dreule die Schule.

Aktuelles  zum Jubiläumsgebäude:

Im ersten Stock werden derzeit ein Werkraum, zwei Nachmittagsbetreuungsräume und ein Raum für die Landjugend genutzt.

Die Mineralienausstellung von Josef Kolar kann man in den alten Räumen bestaunen, wo Direktor List gewohnt hat.

In der Umbauphase des Kindergartens (2007/08) war im 1. Stock der Kindergarten untergebracht.